Aktuell

Neue Themen und Prioritäten in der Demokratieforschung
Globalisierung, Digitalisierung oder geopolitische Machtverschiebungen beeinflussen die Demokratie. Entsprechend muss sich auch die Demokratieforschung an die sich ändernden Begebenheiten anpassen. In diesem Sinne hat das Zentrum für Demokratie Aarau für die Planungsperiode die Prioritäten neu definiert. Wie der eben veröffentlichte Entwicklungsplan 2022 – 2025 des ZDA zeigt, rücken demokratische Innovationen und Partizipation noch stärker in Zentrum des Wirkens des rund 50-köpfigen Teams.
"Demokratie in der Pandemie": Unter diesem Titel fanden die 14. Aarauer Demokratietage statt - mit vielen Teilnehmenden, die das Geschehen hautnah miterlebt, mitbeeinflusst und dazu geforscht haben. Bundesrat Alain Berset und die Regierungsräte Jean-Pierre Gallati und Alex Hürzeler reflektierten am Publikumsanlass vom 6. April die Krisenbewähltigung im föderalistischen Staat, während ein Panel mit Politiker*innen und Wissenschafter*innen unter der Leitung von ZDA-Direktorin Monika Waldis Erkenntnisse aus der Demokratieforschung diskutierte. Über 150 Kanti-Schüler*innen aus der Region Aarau hatten die Gelegenheit, Bundesrat Berset zu Interviewen. Schliesslich brachte eine Gruppe von Freiheitstrychler den 450 Gästen vor dem Kultur- und Kongresshaus ein Ständchen, worauf der Vorsteher des Departements des Innern festhielt: "So etwas würde in einer Diktatur nicht passieren."
Hier geht es zum Foto- und Video-Rückblick auf die Aarauer Demokratietage. Abrufbar sind auch die Video-Aufzeichnungen der dreiteiligen wissenschaftlichen Konferenz.
Der Lehrplan 21 ersetzt die traditionelle Institutionenkunde durch moderne Formen Politischer Bildung. Vermittelt wird nicht nur Faktenwissen, sondern auch politische Kompetenzen, kritisches Denken und Urteilsfähigkeit. Um die Schulen bei der Umsetzung zu unterstützen, lanciert das Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA) für die Deutschschweiz eine freie Plattform für Politische Bildung mit zeitgemässen Lernmaterialien lanciert. PB-Tools steht allen Lehrpersonen der Sekundarstufe I zu Verfügung, die in ihren Fächern mit politischen Fragestellungen in Berührung kommen.
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Die Demokratie und ihre Bürger*innen
Demokratie und Historisch-Politische Bildung
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Noch vor 15 Jahren haben die Wahlkreise isoliert für sich gewählt, was auf der übergeordneten Ebene zu Verzerrungen zuungunsten kleiner Parteien führte. Hat der Siegeszug des Doppelproporzes dieses Problem gelöst? Sind heute die grossen Parteien die Opfer des Systems? Und soll der «Doppelte Pukelsheim» auch auf nationaler Ebene eingeführt werden?
Gegen Hundert Personen sind an der ZDA-Wahlrechtstagung vom 17. Juni 2020 im Aarauer Grossratsgebäude diesen Fragen nachgegangen. Mathematiker, Juristinnen und Spezialisten aus der Verwaltungen brachten den Teilnehmenden «Die verflixte Arithmetik des Verhältniswahlverfahrens» näher, wie der Titel der Veranstaltung lautete. Mitglieder nationaler und kantonaler Parlamente debattierten über die Implikationen des Doppelproporzes und allfälligen Reformbedarf.
Die Präsentationen verschiedener Referentinnen und Referenten können hier heruntergeladen werden.
- Andreas Glaser: Das Verhältniswahlverfahren bei kantonalen Parlamentswahlen – aktueller Stand (Dokumentation der Materialien aus ausgewählten Kantonen)
- Thomas Dähler: Verhältniswahlsysteme im Überblick
- Friedrich Pukelsheim: Zur aktuellen Reform des Wahlsystems für den Deutschen Bundestag
- Pascal Mahon: Les tensions entre égalité et liberté de vote dans les élections à la double proportionnelle
- Sven Heberle: Mathematische Grenzen des Doppelproporzes
- Irina Lehner: Gegenläufige Sitzverteilungen im Doppelproporz aus rechtlicher Sicht
- Andreas Kley: Verhältniswahlverfahren in Vergangenheit und Zukunft – Schlusswort
Auf der Website www.parliaments.ch/proporz sind noch weitere Unterlagen im Zusammenhang mit der Tagung aufgeführt.
Beitrag im SRF Regionaljournal.